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Natalia Igl

Zur Empirie literaturwissenschaftlichen Arbeitens – Oder: weg von zu engen Begriffen, hin zu Vielfalt und Spezifika einer Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft

Philip Ajouri/Katja Mellmann/Christoph Rauen (Hg.), Empirie in der Literaturwissenschaft, (Poetogenesis – Studien zur empirischen Anthropologie der Literatur, Bd. 8) Münster: Mentis 2013. 448 S. [Preis: EUR 58,00] ISBN: 978-3-89785-458-1.

Will man Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft betreiben, dann ist das erste Erfordernis, dass über Literatur geredet wird. Das ist nicht selbstverständlich. […] Nur referenzielle Rede kann Erfahrungswissenschaft hervorbringen, denn nur sie kann Irrtümer produzieren und aufdecken und damit unser Wissen verbessern.

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Diese Aussagen aus dem Fazit von Karl Eibls Beitrag (»Ist Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft möglich? Mit einigen Anmerkungen zur Wissenschaftsphilosophie des Wiener Kreises«) ließen sich dem hier rezensierten Sammelband getrost als Motto voranstellen – umreißen sie doch in wenigen Sätzen einige der zentralen Prämissen desselben: Literaturwissenschaft hat das Ziel, neues Wissen über den Gegenstand ›Literatur‹ zu produzieren bzw. bestehendes Wissen zu verbessern; sie kann dies anhand überprüfbarer, d.h. mit Referenz und Prädikation ausgestatteter Aussagen (vgl. 94) über Gegenstände leisten – und diese Gegenstände, so ungegenständlich sie im Einzelnen sein mögen (wie beispielsweise ›Diskurse‹) – müssen wiederum mit dem Untersuchungsbereich ›Literatur‹ in einem plausiblen Zusammenhang stehen.

1. Was meint ›Empirie‹?

Wie die Herausgeber einleitend explizieren, soll der Sammelband zweierlei leisten, »zum einen die genuin geisteswissenschaftlichen Formen philologischer und historischer Empirie als solche ins Bewusstsein rufen und zum anderen Anschlussstellen für literaturwissenschaftlich relevante Erfahrungsbereiche angrenzender Disziplinen schaffen.« (17) Diese doppelte Zielsetzung löst der Sammelband überzeugend ein. So untersuchen die Beiträge der ersten Sektion unter dem Titel »Empirisierung?« ausgehend von wissenschaftstheoretischen Überlegungen, was Empirizität innerhalb der Literaturwissenschaft bedeutet und fragen nach den methodisch-theoretischen Spezifika empirischer literaturwissenschaftlicher Forschung. Dabei werden die Prämissen expliziert, die dem Band als Ganzem zugrunde liegen – ganz zentral ist hier die Abgrenzung von einer zu eng gefassten Begriffsverwendung, die ›Empirie‹ dominant dem natur- und sozialwissenschaftlichen Bereich zuordnet:

Die strikte Abgrenzung gegenüber den ›empirischen Wissenschaften‹ beruht auf einem reduktionistischen Verständnis von Empirizität. Wer bei ›empirisch‹ nur an experimentelle Verfahren und Statistik denkt, übersieht die vielfältigen Formen von Erfahrung, mit denen auch eine hermeneutisch verfahrende Textwissenschaft umzugehen hat.

(10)

Zum anderen zeigen die Beiträge in den vier Sektionen des Bandes anhand konkreter Untersuchungsbeispiele und methodisch-theoretischer Diskussionen auf, in welcher Breite innerhalb literaturwissenschaftlicher Praxis empirisch gearbeitet wird. Entsprechend liefert der Band gerade nicht die eine verbindliche Definition von ›Empirie‹ und vermeidet es, in nominalistische Begriffsdiskussionen zu geraten. In den einzelnen Beiträgen nimmt die Klärung terminologischer Fragen durchaus Raum ein; es geht dabei jedoch vor allem um begriffliche Klarheit als Voraussetzung eines funktionierenden wissenschaftlichen Diskurses. Diesen Punkt hebt bereits Karl Popper, auf dessen wissenschaftstheoretische Position und Ansatz des Kritischen Rationalismus durch den Band hindurch immer wieder Bezug genommen wird,[1] in seiner Unterscheidung von ›Klarheit‹ und ›Präzision‹ hervor:

Klarheit ist ein intellektueller Wert an sich. Genauigkeit und Präzision aber sind es nicht. Absolute Präzision ist unerreichbar; und es ist zwecklos, genauer sein zu wollen, als es unsere Problemsituation verlangt. Die Idee, daß wir unsere Begriffe definieren müssen, um sie »präzise« zu machen oder gar um ihnen einen »Sinn« zu geben, ist ein Irrlicht. Denn jede Definition muß definierende Begriffe benützen; und so können wir es nie vermeiden, letzten Endes mit undefinierten Begriffen zu arbeiten. Probleme, die die Bedeutung oder die Definition von Worten zum Gegenstand haben, sind unwichtig. Ja, solche rein verbalen Probleme sollten unter allen Umständen vermieden werden.[2]

Der Begriff der ›Präzision‹ wird in den Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes durchaus als relevantes Kriterium von Wissenschaftlichkeit herangezogen, so etwa von Annika Rockenberger und Per Röcken im einleitenden Satz ihres Beitrags zur Empirie innerhalb der Editionsphilologie: »Will man eine Frage beantworten, muss man sie zunächst einmal verstanden haben oder sie nötigenfalls durch Klärung und Präzisierung in eine verständlichere Form überführen.« (93) In den jeweiligen Begriffsverwendungen wird dabei jedoch deutlich, dass es unter dem Schlagwort der ›Präzision‹ gerade nicht um den Anspruch einer einzig richtigen Verwendungsweise von Termini geht, sondern um die Klärung und genaue Konturierung dessen, worauf jene sich im jeweils spezifischen Falle beziehen. Insbesondere die zentral wissenschafts- und erkenntnistheoretisch ausgerichteten Beiträge der ersten Sektion machen deutlich, dass diese Form der terminologischen Klarheit grundlegend ist, um intersubjektive Verständlichkeit und »referenzielle Rede« (44) zu gewährleisten – und damit die Bedingung der Möglichkeit, im produktiven Sinne an der Erfahrung zu scheitern (siehe Abschnitt 3).

Wie die Herausgeber unterstreichen, impliziert ein nicht-reduktionistischer Begriff von Empirizität zugleich einen weiten Kontextbegriff, der »die historisch-gegenständliche Welt« nicht kurzerhand aus der »Konzeption des Empirisierbaren« (10) ausschließt:

Aktuelle literaturwissenschaftliche Strömungen reduzieren die relevanten Kontexte häufig auf text- bzw. zeichenförmige, blenden die materiellen, institutionellen und kognitiven Umwelten der Literatur also aus und begnügen sich damit, Text-zu-Text-Beziehungen festzustellen. Im Unterschied dazu zielt der hier verwendete Kontextbegriff auf die Gesamtheit der historischen Textumgebung, die in einem real gegebenen »Erfahrungszusammenhang« mit dem Primärtext steht.

(13)

Doch noch einmal zurück zur Ausgangsfrage dieses Abschnittes: Was meint nun der Begriff ›Empirie‹ im vorliegenden Band? Wie oben ausgeführt, lässt sich dies entsprechend der Axiomatik des Bandes nicht mit einer engen Definition beantworten, sondern ›multiperspektivisch‹ mit Blick auf die vielfältigen literaturwissenschaftlichen Arbeitsfelder und Zugriffsformen auf die untersuchten Gegenstände. Basal unterschieden werden dabei drei Bereiche, die titelgebend für die Sektionen des Bandes sind:

  1. Unter »Textempirie« wird dasjenige verstanden, was den Bereich »der Sicherung und intersubjektiven Beschreibung der literarischen Primärtexte« (11) umfasst. Die Beiträge der Sektion behandeln entsprechend editionsphilologische Aspekte sowie Methoden des close aber auch distant reading (z.B. Verfahren der rechnergestützen Analyse).
  2. Der Abschnitt »Empirie der ›Kontexte‹« befasst sich mit Fragen »der Rekonstruktion des historisch vergangenen Wirklichkeitsausschnitts, der für die Genese, Semantik oder Wirkung von Texten relevant ist« (13).
  3. Der Abschnitt »Interdisziplinäre Vergleichsempirie« unterstreicht die Notwendigkeit, literaturwissenschaftliche Hypothesenbildung an das Wissen angrenzender Fachdisziplinen anzubinden – und die eigenen Hypothesen anhand der in anderen Disziplinen gewonnenen und ausgewerteten Daten zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren (vgl. 15 f.).

Als ›empirisch‹ ist damit nicht einfach der Modus des Beobachtens zu bezeichnen, sondern auch der des Kontextualisierens und kritischen Prüfens von Aussagen anhand andernorts aufgestellter und in Theoremen gefasster Beobachtungen. Diese weite Fassung des Empiriebegriffs ist ausschlaggebend für die inklusive Ausrichtung des Sammelbandes:[3] So hat dieser nicht zum Ziel, empirische von nicht- oder gar anti-empirischer Literaturwissenschaft programmatisch abzugrenzen, sondern relevante Schaltstellen aufzuzeigen, an denen empirische Verfahren mit ›traditionell-hermeneutischen‹[4] Arbeitsweisen fruchtbar zusammenzuführen sind. Dem Konzept der Empirisierung, das etwa Norbert Groebens Beitrag zentral setzt (siehe Abschnitt 3), kommt hierbei eine wesentliche Funktion zu. Insgesamt präsentiert der vorliegende Band empirische und nicht-empirische Verfahrensweisen literaturwissenschaftlicher Forschung nicht als ein entweder/oder-Verhältnis verschiedener Programmatiken, sondern als eine Teil-Ganzes-Beziehung einzelner Arbeitsschritte in einem größeren Untersuchungszusammenhang. Entsprechend dieser Ausrichtung skizziert es der Band als eine wichtige Funktion empirischer Verfahren, als Prüf- und Kontrollverfahren in Bezug auf bestehendes literaturwissenschaftliches Wissen zu fungieren.

2. Empirie als ›Verfahren der Kontrollpeilung‹

Karl Eibls bereits angesprochener Beitrag gibt mit seinem Fokus auf die »Poppersche Wendung […] vom Verifikationsprinzip zum Falsifikationsprinzip oder genauer: Falsifizierbarkeitsprinzip« (29) die Blickrichtung vor, die für den gesamten Band trotz der beeindruckenden perspektivischen Breite kohärenzstiftend ist. Das ist wenig verwunderlich, schließlich geht die Publikation auf eine Tagung zurück, die 2010 zu Ehren von Karl Eibl anlässlich seines siebzigsten Geburtstags stattgefunden hat. Eibl hat bereits in seiner 1976 erschienenen Arbeit Kritisch-rationale Literaturwissenschaft. Grundlagen zur erklärenden Literaturgeschichte[5] explizit an Poppers Kritischen Rationalismus angeknüpft und sich dabei von der methodologischen Differenzannahme zwischen »erklärenden« Naturwissenschaften und »verstehenden« Geisteswissenschaften abgegrenzt. Der Band würdigt in diesem Sinne Eibls beständige Auseinandersetzung mit wissenschaftstheoretischen Fragen[6] und liefert mit seinen Beiträgen eine methodisch-theoretische und terminologische Reflexion dessen, was ›Empirie‹ in den zentralen literaturwissenschaftlichen und gegenwärtig an Relevanz gewinnenden, interdisziplinär verorteten Forschungsbereichen bedeuten und leisten kann.

Unter Rekurs auf Galileis Entdeckung der Venusphasen als das »historische Musterbeispiel« (32) der Konfrontation kontroverser ›Theorien‹ (im weiteren Sinne von Überzeugungen, vgl. 31) mit ›Empirie‹ (»einem Kontrollsatz, der auf den gleichen Sachverhalt referiert«, 32), unterstreicht Eibl dabei eine weitere wichtige Prämisse des Bandes, nämlich dass ›Empirie‹ nicht mit dem Erheben von Daten gleichzusetzen ist. Stattdessen fungiert Empirie als »Verfahren der Kontrollpeilung«, das nicht gesicherte ›Wahrheiten‹ produziert, aber für den Wirklichkeitsbezug wissenschaftlicher Aussagen und Aussagesysteme – Hypothesen und Theorien (nun im engeren Sinne) – grundlegend ist. Ajouri, Mellmann und Rauen bringen die Leistungsfähigkeit einer solchen meta-perspektivischen Betrachtungsweise in der Einleitung des Bandes auf den Punkt:

Der Blick auf die allgemeine Wissenschaftstheorie und -geschichte erleichtert den Aufbau einer facheigenen Methodologie, die von Vorurteilen und falschen Generalisierungen, wie sie z. B. die Entgegensetzung von Geistes- und Natur- oder ›empirischen‹ und ›nichtempirischen‹ Wissenschaften kennzeichnen, frei ist und ein Konzept von Empirie bereitstellt, das den Besonderheiten des jeweiligen Faches Rechnung trägt und dadurch ein disziplinäres Selbstverständnis befördert, das sich positiver auf die Praxis auswirkt als das derzeitige.

(10 f.)

Die Frage nach dem disziplinären Selbstverständnis bleibt innerhalb einer sich stetig ausdifferenzierenden, international und transdisziplinär ausgerichteten Literaturwissenschaft weiterhin relevant.[7] Dass es dabei nicht einfach um Etikettierungen und Deutungshoheiten gehen muss, sondern um eine grundlegende methodologische Reflexion einer sich wandelnden Disziplin, macht der vorliegende Band anhand der transparenten Argumentationslinien und expliziten methodisch-theoretischen wie historischen Kontextualisierungen in erfreulicher Weise deutlich.

3. Zum notwendigen Zusammenspiel von Empirie und Theorie

Wie Eibl weist auchNorbert Groeben in seinem Beitrag (»Was kann/ soll ›Empirisierung in der Literaturwissenschaft‹ heißen?«) zunächst auf die Notwendigkeit der semantischen Klärung und historischen Kontextualisierung des Empiriebegriffs hin. Für die Literaturwissenschaft hält Groeben mit Verweis auf Harald Fricke[8] drei Ebenen fest, auf die der Begriff verweist: auf ›philologische Erfahrung‹, ›historische Erfahrung‹ und ›experimentelle Erfahrung‹ (vgl. 48). Um die methodologischen Basisanforderungen einer erfahrungswissenschaftlichen Literaturwissenschaft näher zu beleuchten, erweist sich mit Groeben der Blick auf das abstrakte Konzept ›szientifischer Empirie‹ als fruchtbar. Anhand der mit diesem Konzept aufgerufenen methodologischen Grundanforderungen[9] ist zu diskutieren, »in welchem Umfang die Realisierung dieser Merkmale gegeben sein sollte, um von ›Empirisierung (in) der Literaturwissenschaft zu sprechen« (50). Er kommt dabei unter anderem zu dem Schluss, dass »Datenauswertung« innerhalb literaturwissenschaftlicher Untersuchungen »nicht unbedingt Quantifizierung« (73) bedeuten müsse. Insgesamt ist eine literaturwissenschaftliche Empirisierung mit Groeben sinnvoll nur über eine integrative Perspektive vorzunehmen, die »(monistisch-)quantitative und (dualistisch-)qualitative Methodiktraditionen« (ebd.) miteinander verbinde.

Auch Cornelis Menke knüpft in seinem Beitrag (»Über die Schwierigkeit, an der Erfahrung zu scheitern«) an Poppers Kritischen Rationalismus und an dessen Konzept von ›empirischer Theorie‹ an, das auf dem Axiom der Falisifizierbarkeit basiert: »Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können.«[10] »Erfahrung« ist dabei jedoch mit Menke nicht einfach als Ergebnis experimenteller Verfahren zu verstehen, sondern auch als Resultat eines kritischen Abgleichs verschiedener Hypothesen. Diese stehen, wie Menke hervorhebt, schließlich nicht mit Daten in Einklang oder Widerspruch, sondern mit anderen Hypothesen (vgl. 89). Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft ist mit Menke immer auf ›Theorie‹ angewiesen, »denn Theorien scheitern nicht an der Welt selbst, sondern an (vorläufig) akzeptierten Annahmen über die Welt« (89) – oder zugespitzt: »Theorien scheitern an anderen Theorien.« (Ebd.) ›Empirie‹ und ›Theorie‹ sind damit nicht als zueinander in Opposition stehende Erkenntnisquellen zu verstehen.

Mit seinem solchermaßen weit gefassten Verständnis von ›Erfahrungswissenschaft‹ positioniert sich der Band meines Erachtens auf eine reflektierte und produktive Weise zur Diskussion um den vermeintlich harschen Gegensatz empirischer und theoretischer Literaturwissenschaft: Weder suggerieren die Beiträge, dass letztlich alles Empirie sei, noch nimmt der Band eine strenge Abgrenzung gegenüber nicht-empirischen Arbeitsweisen innerhalb literaturwissenschaftlicher Forschung vor – wenngleich letztere durchaus distinkt konturiert werden. So führen vor allem die Beiträge der Sektion »Empirie der ›Kontexte‹« vor, an welchen Scharnierstellen empirische Forschung (im engeren wie weiteren Sinne) mit deduktiven oder auch abduktiven Zugriffsweisen auf Literatur zusammenzubringen ist (siehe Abschnitt 6).

Die an den wissenschaftstheoretischen ersten Teil des Bandes anschließende Sektion zur »Textempirie« zeigt in den einzelnen Beiträgen entsprechend auf, dass quantitative Methoden immer schon theoriebasiert sind und dass zum Selbstverständnis einer wissenschaftlichen Disziplin auch die Reflexion über die Wechselseitigkeit induktiver und deduktiver Verfahren gehört. Annika Rockenberger und Per Röcken eröffnen die Sektion mit ihrem Beitrag (»Interessengleitete Datenverarbeitung. Zur Empirie der neugermanistischen Editionsphilologie«) ganz im Sinne der Prämisse des Bandes: »Philologische Empirie beginnt bei der Frage, welche unterschiedlichen Textfassungen es überhaupt gab und wie sie vorlagen.« (12) Rockenberger und Röcken lösen das Ziel der terminologischen Klarheit und reflektierten Relationalität von Konzepten in ihrer Darstellung überzeugend ein und explizieren Schritt für Schritt, was unter ›der‹ Empirie der Editionsphilologie zu verstehen ist. Ihre Antwort ist ein »strikt differentialistische[s] ›Es kommt darauf an!‹« (101):

Welche Daten der primären Empirieebene[11] ausgewählt, wie diese verarbeitet und auf der sekundären Empirieebene präsentiert und angereichert werden, hängt maßgeblich von den normativen Vorgaben des jeweiligen Editionstyps sowie der zugrunde liegenden Editionskonzeption ab.

(Ebd.)

Auch hier gilt also: keine Empirie ohne Theorie – keine Datenverarbeitung ohne (explizit oder implizit) hypothesengeleitete Selektions- und Sortiermechanismen. Insgesamt setzt der Beitrag ein weites Verständnis von ›Editionsphilologie‹ an und untersucht sowohl die Editionen generierende Praxis als auch die Praxis deren methodisch-theoretischer (Selbst-)Reflexion (vgl. 96). Er schließt mit einem Plädoyer für eine entsprechend meta-reflektierte pluralistische Praxis, die sich gegenüber alternativen Editionskonzeptionen (die sich beispielsweise an der Sortier-Kategorie ›Diskurs‹ statt ›Autor‹ orientieren) öffnet und diese »an ihren je eigenen Maßstäben« (129) misst.

4. Empirie des Textes und der professionellen Lektüre

Jörg Schönert nimmt in seinem Beitrag (»Strukturale Textanalyse als empirie-nahes Verfahren?«) die »professionell-literaturwissenschaftliche Lektüre von literarischen Texten« (133) in den Blick und diskutiert »mit dem Gestus einer ›Revision‹« (137) zwei grundlegende, semiotisch-strukturalistisch ausgerichtete Einführungen: Michael Titzmanns Strukturale Textanalyse. Theorie und Praxis der Interpretation (1977) und Manfred Pfisters Das Drama. Theorie und Analyse (1977). Beide Arbeiten liefern aus Schönerts Sicht die Grundlage für ein systematisches Beschreibungsverfahren (vgl. 142 f.), an die es mit Schönert anzuknüpfen gilt. Das Ziel ist dabei eine »an den Vorgaben von Logik und Wissenschaftstheorie« (139) ausgerichtete Analyse- und Interpretationspraxis, bei der jedoch nicht der Anspruch der Falsifizierbarkeit sondern die methodische und terminologische Transparenz sowie die argumentative Plausibilisierung (also der Modus der Verifikation) im Vordergrund stehen solle (vgl. 140). Insgesamt sieht Schönert »eine konsequente Empirisierung […] (insbesondere in den Arbeitsbereichen von Textinterpretation und Literaturgeschichtsschreibung) nicht als eine realisierbare Option an« (147), wohl aber »eine literaturwissenschaftliche Praxis, die als Wissenschaft ernst zu nehmen wäre: mit systematisch organisierten sowie intersubjektiv nachprüfbaren Beschreibungs-, Analyse- und Interpretationsverfahren« (146).

Während Jörg Schönert – ausgehend von einem enger gefassten Empiriebegriff – auf empirie-nahe Verfahren in der Literaturwissenschaft perspektiviert und eine weitgehende Empirisierung skeptisch sieht, betont Michael Titzmann das grundsätzliche Potential der Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft. Sein Beitrag (»‹Empirie‹ in der Literaturwissenschaft. Text-›Interpretation‹ und ›Epochen‹-Konzept als Beispiele«) beleuchtet die potentielle wie faktische empirische Fundierung (vgl. 179) der Literaturwissenschaft exemplarisch anhand zweier zentraler Bereiche literaturwissenschaftlicher Praxis und Konzept- bzw. Theoriebildung. Analog zu den anderen Beiträgen des Bandes findet sich auch hier zunächst eine Abgrenzung von ›Empirie‹ im Allgemeinen und literaturwissenschaftlicher Empirie im Besonderen. Ein wichtiger Punkt in diesem Abschnitt ist aus meiner Sicht Titzmanns Verweis darauf, dass ›empirische Daten‹ – gleich in welchem disziplinären Rahmen – stets versprachlicht werden müssen, um als ›Sachverhalte‹ gelten zu können, denen wir »eine (mit oder ohne Zuhilfenahme von Instrumenten) sinnlich – und zwar intersubjektiv – wahrnehmbare Existenz zuschreiben« (150). Natur- wie ›Geisteswissenschaften‹[12] teilen entsprechend in methodologischer Hinsicht das ›Grundproblem‹, dass sie – auch die ersteren! – in letzter Instanz stets auf natürliche Sprachen als Beschreibungssprachen angewiesen sind (vgl. 150 f.). Einen unmittelbaren und ›nicht-perspektivischen‹ Zugang zu ›Daten‹ kann es damit, wie Titzmann unterstreicht, nicht geben. Eben diese Perspektivität und Relationalität – und damit auch die (implizite) Theoriebasiertheit empirischen Arbeitens – wird in den Beiträgen den Bandes immer wieder thematisiert.

5. Vom close reading zum distant reading – Textlektüren im ›digitalen Zeitalter‹

Der wissenschaftstheoretisch reflektierte Grundmodus zieht sich dabei in gelungener Weise auch durch die Beiträge, die einen stärkeren Anwendungsbezug zentral setzen. Ralph Müller führt mit seinem Beitrag (»Parallelstellenmethode – digital. Wie computer-gestützte Korpus-Analysen die Hermeneutik empirisieren«) vor, wie die von Norbert Groeben geforderte Engführung qualitativer und quantitativer Methoden aussehen kann. So geht es ihm nicht um eine Ablösung ›tradierter‹ Analysezugriffe durch neue, technologisch fortschrittliche, sondern eine Verbindung verschiedener auf systematischen Operationen basierender Verfahren: »Digitale Korpustechnologie erlaubt, ungesicherte Lesarten durch Parallelstellen unabhängig von impliziter Lese-Erfahrung zu klären. So können grundlegende hermeneutische Operationen empirisiert werden.«[13] (199) Müller merkt dabei einschränkend an, dass das Parallelstellenverfahren – »das Vergleichen einer Textstelle mit ähnlichen Textstellen« (183) – auch mit digitaler Unterstützung »nur in beschränktem Maße einer sogenannten ›szientifischen Empirie‹ zugerechnet werden« (186) könne. Eine vollständige Automatisierung und rein statistische Auswertung wäre letztlich mit Blick auf den literaturwissenschaftlichen Kernbereich der Textinterpretation auch ein wenig geeignetes Verfahren, um relevante Aussagen zu produzieren. Müllers Anliegen ist entsprechend kein methodischer Paradigmenwechsel vom hermeneutischen Auslegen von Parallelstellen zum statistischen Belegen, sondern das Erarbeiten »literaturwissenschaftliche[r] Standards der Parallelstelle im digitalen Zeitalter« (187).

Die Möglichkeiten des ›digitalen Zeitalters‹ hinsichtlich methodischer Verfahren der Datenerhebung und -auswertung, nicht zuletzt aber auch hinsichtlich der Fragen, die innerhalb literaturwissenschaftlicher Forschung überhaupt gestellt werden können, nimmt auch Peer Trilcke in seinem Beitrag (»Social Network Analysis (SNA) als Methode einer textempirischen Literaturwissenschaft«) in den Blick. Der Beitrag ist ein gelungenes Plädoyer dafür, das grundsätzlich als fruchtbar gewertete transdisziplinäre Entlehnen von Methoden »aus der disziplinären Logik der Literaturwissenschaft heraus zu begleiten« (202). Trilcke nimmt dabei die Forderung nach der disziplinären Eigenlogik der Literaturwissenschaft[14] ernst und zielt ab auf einen Beitrag zu »jene[m] disziplinären Aneignungsprozess«, der aus seiner Sicht »eine notwendige Voraussetzung für die Etablierung einer liNA [i.e., ›literaturwissenschaftliche Netzwerkanalyse‹] innerhalb der Literaturwissenschaft darstellt« (202). Das für Trilckes Ansatz zentrale Stichwort der Relation bzw. Relationalität – SNA sowie (angestrebte) liNA untersuchen die Beziehungen und »spezifische[n] Relationsmuster zwischen Akteuren« (246) – ist auch für die nachfolgende Sektion des Bandes maßgeblich.

6. Systematische Empirie der Text-Kontext-Relationen

Christoph Rauen eröffnet mit seinem Beitrag (»Empirie und Gesetz. Wozu braucht kontextorientierte Literaturwissenschaft Daten?«) die dritte Sektion (»Empirie der Kontexte«) des Bandes und entfaltet anhand der kritischen Diskussion aktueller kulturwissenschaftlicher Text-Kontext-Theorien eine der zentralen Prämissen des Bandes: Empirie ist ohne Theorie nicht (sinnvoll) zu haben. Zur exemplarischen Abgrenzung bezieht Rauen sich eingangs auf Moritz Baßlers kulturwissenschaftlichen Ansatz[15], der in seiner axiomatischen Abkehr von vermeintlich »›nicht-empirische[n]‹, ›metaphysische[n]‹ Konzepte[n] wie ›System‹, ›Matrix‹, ›Code‹ oder ›Episteme‹« (252) als einem problematischen nominalistischen Modell verhaftet erscheint.[16] Anders als Baßler, dessen Misstrauen gegenüber der Formulierung literatur- und kulturwissenschaftlicher Gesetzeshypothesen ein »›positivistisches‹ Datensammeln als Selbstzweck« (ebd.) statt einer konsequenten Empirisierung zur Folge habe, setzt Rauen den Wert von ›Theorie‹ im Sinne allgemeiner Gesetzesannahmen und aus diesen deduzierter, prüfbarer Hypothesen hoch an (vgl. ebd.): ›Daten‹ sprechen nicht einfach für sich, sondern sind eine Grundlage der abgleichenden Hypothesenbildung (siehe das Stichwort ›Kontrollpeilung‹) – und zwar nicht nur mit Blick auf (Regelmäßigkeits-)Aussagen über literarische Texte, sondern auch über deren Kontexte und die komplexen wechselseitigen Relationen.

Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft, wie sie der vorliegende Band in seinen Beiträgen auslotet, bedeutet damit auch, dass literarische Texte als Korpora fungieren können, aus denen sich relevante Daten für angrenzende Disziplinen gewinnen lassen – und zwar für solche, die sich mit den Phänomenbereichen befassen, die innerhalb der Literaturwissenschaft gemeinhin mit dem weiten Begriff des ›Kontextes‹ angesprochen sind.

Auf die ›historische Realität‹ fokussiert auch der Beitrag von Katja Mellmann und Marcus Willand (»Historische Rezeptionsanalyse. Zur Empirisierung von Textbedeutungen«). Die historische Rezeptionsanalyse untersucht die literarhistorische Bedeutungskonstitution mit Blick auf Text-Kontext-Relationen, die durch »mehr oder weniger beliebige[ ] Leser« (280) – also nicht durch ›ideale‹, sondern durch empirische (und das heißt auch: selektive!) Leser – erbracht werden. Wie in Rauens Beitrag geht es auch hier um das Formulieren und Prüfen von Regelmäßigkeitsannahmen: Ziel der historischen Rezeptionsanalyse ist es eben gerade nicht, die ›beliebige Lesbarkeit‹ eines Werkes aufzuzeigen, sondern eine plausibilisierte historische Werkbedeutung vorzunehmen, die anhand empirischer Daten gestützt wird.[17] Mit Mellmann und Willand erweist sich der vorgestellte Ansatz »als eine gute Methode, das tragfähige Fundament einer tatsächlich verbesserungsfähigen Literaturgeschichte zu bauen« (278).

Diese Position unterstreicht erneut den Anspruch des vorliegenden Bandes, Empirische Literaturwissenschaft nicht als Konkurrenz zu qualitativen und deduktiven Zugriffsweisen auf Literatur zu verstehen, sondern als perspektivische Ergänzung, die einen Beitrag zur Überprüfung und Verbesserung bestehenden Wissens leisten kann. Auf ›Fehler‹ könnte auf der Basis des von Mellmann und Willand skizzierten historiographischen Paradigmas statt mit dem lautstarken Ruf nach einer komplett ›neuen Literaturgeschichte‹ in der Tat weit unaufgeregter (wenn auch damit vielleicht weniger werbewirksam[18]) mit einer Modifikation der bestehenden Modellierung geantwortet werden.

7. Literarische Kommunikation und gesellschaftliche Funktionszusammenhänge

Auch Philip Ajouri (»Probleme der Empirisierung einer Gattung. Zum Erwartungshorizont und der sozialen Funktion des politischen Romans im 18. Jahrhundert«) nimmt Literaturgeschichte »als Teil von Gesellschaftsgeschichte« und »Geschichte einer Spezialkommunikation« (Mellmann/Willand, 272) in den Blick. Anhand einer exemplarischen Untersuchung führt er die Möglichkeiten der Empirisierung des Konzepts der Gattung vor, das zum Kerninventar des systematischen Sprechens über Literatur gehört. Der Beitrag verknüpft dabei den gattungstheoretischen Ansatz mit einem empirischen und konkretisiert damit einmal mehr und sehr gelungen die Engführung von systematischer und historischer Perspektive, die den Band insgesamt kennzeichnet. Anknüpfend an Klaus W. Hempfer versteht Ajouri Gattungen »weder als präexistente ideelle Formen noch als bloß nachträgliche Klassifikationen des Literaturwissenschaftlers, sondern als ›Normen der Kommunikation‹« (287). Das im Beitrag entworfene rezeptionstheoretische Konzept von Gattungen als Manifestation der »Erwartungen von Autoren und Lesern« (287) schließt unter anderem an Wilhelm Voßkamps Auffassung von Gattungen als ›literarisch-sozialen Institutionen‹[19] an, »in denen bestimmte Probleme beziehungsweise Problemlösungen aufbewahrt sind« (299). Ajouris reflektierte Darstellung verdeutlich dabei, dass ein empirisierter Gattungsbegriff zugleich eine Entscheidung für bestimmte Gattungstheorien mit sich bringt. Das im Beitrag von Cornelis Menke skizzierte wechselseitige Verhältnis von Theorie und Empirie (vgl. Abschnitt 3) zeigt sich auch hier als wichtige Prämisse.

Das heuristische Potential der kunstsoziologischen Hypothesen Bourdieus für eine literaturwissenschaftliche Empirisierung (vgl. 328) beleuchtet Gerhard Kaiser in seinem Beitrag (»Vom ›höheren Dritten‹ und den ›Unterhosen der Arbeiterklasse‹. Zur Rolle des Empirischen in der feldsoziologischen Literaturforschung Pierre Bourdieus«). Dabei erläutert er zunächst »das für die produktions-, text- und rezeptionsästhetischen Grundannahmen und -befunde konstitutive Wechselspiel zwischen Theorie und Empirie im Rahmen der feldsoziologischen Literaturforschung Bourdieus« (311) und hebt – trotz eingeräumter Kritik an Bourdieus Gestus der ›Letztgültigkeit‹ (vgl. 329) – die breit erprobte Anschlussfähigkeit feldsoziologischer Zugriffe hervor (vgl. ebd.). Der Syntheseanspruch Bourdieus hinsichtlich empirischer Detailanalyse und theoretischer Gesamtkonzeption (vgl. 310 f.) ist eine der Grundlagen für die Affinität des vorliegenden Bandes zur »feldsoziologischen Betrachtungsweise literarischer Kommunikation« (311).

8. Interdisziplinäre Verständigungsprobleme und methodologische Grundlagen des Dialogs

Cornel Zwierleins Beitrag (»Klimageschichte und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit. Zum Problem des interdisziplinären Dialogs«) nimmt die wissenschaftstheoretischen Ausgangsüberlegungen des Bandes von einer historischen Sicht aus in den Blick. Am Beispiel der »›Sprachgrenze‹ zwischen Geistes- und Naturwissenschaften« (348 f.), die innerhalb des interdisziplinären Forschungsfelds der Umwelt- und Klimageschichte besteht, diskutiert Zwierlein die Schwierigkeiten, die sich »durch das Aufeinandertreffen disziplinär unterschiedlicher Typen von Empirie im interdisziplinären Dialog« (348) ergeben. Zwierlein führt anschaulich aus, dass ernsthaft betriebene Interdisziplinarität ein anspruchsvolles Unterfangen ist, das einen hohen Kommunikations- und Reflexionsaufwand mit sich bringt (vgl. 351). Die Beiträge der abschließenden Sektion »Interdisziplinäre Vergleichsempirie« sind ein schöner Beleg dafür, dass ein solcher reflektierter Dialog fruchtbar zu bewerkstelligen ist.

So gibt Margrit Schreier in ihrem Beitrag (»Zur Rolle der qualitativ-sozialwissenschaftlichen Methoden in der Empirischen Literaturwissenschaft und Rezeptionsforschung«) »einen Eindruck von der Vielfalt« (355) qualitativ-sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden und diskutiert deren Potential für die Empirisierung der Literaturwissenschaft.[20] Die Leistung des Beitrags in Bezug auf die Gesamtkonzeption des Bandes liegt neben der detaillierten Übersicht über literaturwissenschaftlich ›adaptierbare‹ Methoden der qualitativen Erhebung und Auswertung von Daten nicht zuletzt in der klaren methodologischen Reflexion und der Betonung des Prinzips der Gegenstandsangemessenheit. So kann, wie Schreier betont, jede Methode »an einem Gegenstand immer nur bestimmte Aspekte erfassen«, weshalb »je nach Fragestellung die passenden Methoden zur Anwendung kommen« müssen (358). Dies mag als Selbstverständlichkeit erscheinen – die Anwendung des genannten Prinzips ist jedoch durchaus voraussetzungsreich: So erfordert sie zum einen ausreichendes Wissen über unterschiedliche methodische Ansätze, zum anderen eine wissenschaftstheoretisch reflektierte Vorstellung davon, dass eine bestimmte Art zu Fragen stets ein bestimmtes Spektrum an Antwortmöglichkeiten impliziert. In beiderlei Hinsicht ist Schreiers Beitrag instruktiv.

Während die Beiträge der Sektion »Empirie der Kontexte« auf Fragen der historischen Rezeptionsforschung und Text-Kontext-Relationen eingehen, liegt der Fokus in dieser Sektion auf Literaturrezeption im Sinne der kognitiven und emotionalen Literaturverarbeitung und den Wirkungen der Lektüre auf Leser. Jost Schneider führt in seinem Beitrag (»Die Bestätigungsfunktion literarischer Kommunikation als Methodenproblem der empirischen literaturwissenschaftlichen Rezeptionsforschung«) anhand des in der Forschung bislang wenig beachteten Funktionsaspekts von Lektüre – der Bestätigung bereits bestehender Überzeugungen (vgl. 379) die Relevanz einer historisch-systematischen Empirisierung literaturwissenschaftlicher Wirkungshypothesen vor. Die Erforschung der »individuellen wie […] gesellschaftlichen Folgen einer auf Bestätigung abzielenden Lektürepraxis« (393) kann dabei mit Schneider auf der Basis evolutionsbiologischer, individualpsychologischer und soziologisch-gesellschaftsgeschichtlicher Ansätze erfolgen – steht dabei aber in jedem Fall vor (mindestens) zwei methodischen Herausforderungen: Zum einen erfordert eine entsprechende Untersuchungsperspektive »aufwändige Langzeitstudien« (387); zum anderen – und dies ist, wie Schneider zur Recht betont, eine conditio sine qua non – verlangt die Fragestellung nach einer veränderten Erwartungshaltung von Rezeptionsforschern, »wenn sie nicht die Veränderung, sondern die Bestätigung von Einstellungen wahrnehmen und erforschen wollen« (387). Wie Mellmann und Willand in ihrem Beitrag auf den Punkt bringen: »Die Art der Antwort verändert freilich auch die Frage« (265).

9. Perspektiven der Kognitionswissenschaften und (Evolutions-)Psychologie

Neue Perspektiven literaturwissenschaftlicher Fragestellungen nimmt auchSophia Weges Beitrag (»Aufgehender Mond und der Kubikinhalt des Herzens. Zum Verhältnis von Empirie und Literatur in der Kognitiven Literaturwissenschaft«) in den Blick. So stellt etwa, wie Wege eingangs umreißt, das kürzlich gegründete Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik mittels seiner Fokussierung auf empirisch-statistische Methoden eine konsequente Empirisierung literar-ästhetischer Untersuchungen in Aussicht. Vertreter der ebenfalls relativ jungen Kognitiven Literaturwissenschaft (KLW) wollen jedoch die Ergebnisse der vom MPI angekündigten »langwierigen Mühen experimenteller Datenerhebung« (ebd.) nicht abwarten, sondern greifen auf bereits bestehende Kenntnisse angrenzender Disziplinen zurück.[21] Die KLW basiert in dieser Ausrichtung mit Wege zum großen Teil auf indirekter Empirie und ist ihrer ›Herkunft‹ nach stark literaturtheoretisch ausgerichtet (vgl. ebd.). Wege liefert in ihrem äußerst dichten Beitrag nicht nur einen luziden Überblick über die methodisch-theoretischen Modellierungen und das breite Untersuchungsspektrum der Kognitiven Literaturwissenschaft, sondern verdeutlicht zugleich, dass die Empirisierung literaturwissenschaftlicher Zugriffe und Fragestellungen zugleich eine Verschiebung der Auffassung davon mit sich bringt, »was überhaupt eine legitime philologische Frage sei« (417).

Katja Mellmanns Beitrag (»Kontrollpeilung und Datensammlung. Zur wechselseitigen Empirisierung von Literaturwissenschaft und Evolutionspsychologie«) in der abschließenden Sektion des Bandes fokussiert auf den interdisziplinären Schnittbereich evolutionspsychologischer Ansätze in der Literaturwissenschaft. Analog zu der in Cornel Zwierleins Beitrag behandelten Klimageschichte hat man es auch hier mit einer ›Sprachgrenze‹ zwischen Geistes- und Naturwissenschaften zu tun, deren Überwindung (methodologisch) aufwändig ist. Die bisherige Praxis evolutionspsychologischer Ansätze nutzt literarische Texte nach Mellmann mitunter in problematischer Weise als Basis der Datensammlung und zeige eine »doch recht naiv anmutende Gleichsetzung von Dichtung und Wirklichkeit – beinahe so, als könne ein Zoologe auch Tierfabeln studieren« (427). Auch der literaturwissenschaftliche Import von Hypothesen aus dem evolutionspsychologischen Forschungsprogramm erfordert eine begleitende methodologische Reflexion, bietet aber mit Mellmann eine wertvolle »unabhängige Wissensquelle zur ›Kontrollpeilung‹« (430) und erhöht die Wahrscheinlichkeit, es bei Aussagen über das Verhältnis von ›Mensch‹ und ›Literatur‹ »mit psychischen Realien zu tun zu haben« (ebd.).

Der den Band beschließende Beitrag vonAnnekathrin Schacht, Katrin Pollmann und Mareike Bayer (»Lese-Erleben im Labor? Zu Potential und Limitationen psycho(physio)logischer Methoden in der empirischen Literaturwissenschaft«) fächert auf, wie Empirie im engeren Sinne experimenteller Datenerhebung für literaturwissenschaftliche Untersuchungen herangezogen werden kann. Der Überblick zum »breiten Spektrum an testtheoretischen, experimentellen und neurowissenschaftlichen Methoden« (431) der modernen Psychologie und ihrer Teildisziplinen führt vor Augen, welches Potential diese mit Blick auf die Empirisierung (vor allem aber nicht ausschließlich) rezeptionsästhetischer Fragestellungen aufweisen. Dennoch betonen Schacht, Pollmann und Bayer, dass der Einsatz streng experimenteller Ansätze in der Erforschung von Literaturrezeption an methodologische Grenzen stößt – auch hier erweist sich die indirekte Empirie im Sinne der (reflektierten) Nutzung von Daten und Arbeit mit experimentell gestützten Hypothesen aus neurowissenschaftlichen Disziplinen als fruchtbar.

10. Fazit

Karl Popper, dessen wissenschaftstheoretische Arbeiten für den rezensierten Band einen zentralen Bezugsrahmen darstellen, bezeichnet Tradition als wichtigste Erkenntnisquelle.[22] Nicht ›Theorie‹ oder ›Empirie‹ stellt nach Popper die zentrale Quellen wissenschaftlicher Erkenntnis, sondern – so ließe sich der Begriff der ›Tradition‹ aus meiner Sicht paraphrasieren – das bewährte (nicht gegen Kritik immunisierte) Theorie- und Handlungswissen von Disziplinen. Mit der Hervorhebung der disziplinären Eigenlogik, die interdisziplinär ausgerichtete literaturwissenschaftliche Forschungsansätzen berücksichtigen müssen, um ihren Gegenständen angemessen zu bleiben, trägt der Band diesem Punkt Rechnung. Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft zu verstehen, wie es vor allem die drei ersten Sektionen entwerfen, setzt dabei die Erweiterung des Empiriebegriffs weg von einer Gleichsetzung von ›Empirie‹ und ›experimenteller Datenerhebung’ voraus. Empirisierung der Literaturwissenschaft kann, wie die Beiträgerinnen und Beiträger zeigen, nicht sinnvoll auf der Basis eines eng gefassten Empiriebegriffes betrieben werden, da ein kompletter Paradigmenwechsel hin zu experimentell-statistischen Methoden der Literaturwissenschaft und der tradierten Breite ihrer Fragestellungen – mit Margit Schreier gesprochen – nicht angemessen wären.

Ich erinnere, um die Klammer zu schließen, noch einmal an das Eingangszitat aus Karl Eibls Beitrag: »Will man Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft betreiben, dann ist das erste Erfordernis, dass über Literatur geredet wird.« (44) Der Band Empirie in der Literaturwissenschaft macht deutlich, dass empirisch-erfahrungswissenschaftlich gestützte Aussagen über den breiten Gegenstandsbereich ›Literatur‹ aus sehr verschiedenen Richtung zu formulieren sind. Interdisziplinarität, so ein zentraler Tenor der perspektivisch breit ausgerichteten Beiträge des Bandes, ist dabei zweifelsohne voraussetzungsreich und aufwändig – aber eben auch notwendig, um bestimmte Fragestellungen überhaupt erst formulieren und untersuchen zu können. Der Band zeigt zugleich exemplarisch, dass durch eine Engführung tradierter Zugriffe (seien es hermeneutisch text-zentrierte, sozialgeschichtlich auf Text-Kontext-Relationen ausgerichtete, oder auch deduktive rezeptionsästhetische Ansätze) mit neueren Zugriffen etwa aus der (sowohl historisch-kontextualisierend wie computer-gestützt textzentriert vorgehenden) empirischen Rezeptionsforschung und Schnittbereichen zwischen Literatur und Kognitionswissenschaften oder Evolutionspsychologie praktikable und fruchtbare Wege literaturwissenschaftlicher Empirisierung eröffnet. Dass er dabei stark an wissenschaftstheoretische Axiome (vor allem) von Popper anknüpft, ist meines Erachtens klar positiv zu bewerten: Der Band unterstreicht dadurch, dass neben den legitimen methodologischen ›Spezialdiskursen‹ – etwa zur Objektivität von Interpretationen, zur Problematik der klaren Abgrenzung von Interpretation und Beschreibung oder zum literaturwissenschaftlichen Bedeutungsbegriff – ein Perspektivenwechsel hin zu einer abstrakteren Ebene epistemologischer Fragestellungen hilfreich ist, um die »Grundsatzebene« in den Blick zu bekommen.

Der programmatische Anspruch, hinter ein verengtes Verständnis von Empirie »zurückzusetzen« (Klappentext), geht Hand in Hand damit, dass der hier besprochene Sammelband auf ein inklusives statt exklusives Programm Empirischer Literaturwissenschaft setzt. Mit seinem durchgehend hohen Level methodologischer Reflexion legt er dabei ein Niveau der Diskussion vor, das künftigen (Studien zum) empirischen Arbeiten in der Literaturwissenschaft zur ›Kontrollpeilung‹ dienen sollte.

Anmerkungen

[1] Zu betonen ist dabei, dass die wissenschaftstheoretischen Überlegungen in den einzelnen Beiträgen nicht bei den Axiomen von Popper oder auch Rudolf Carnap ›stehenbleiben‹, sondern im Einzelnen eine differenzierte Auseinandersetzung mit der aktuellen erkenntnistheoretischen Forschungsdiskussion innerhalb der Literaturwissenschaft und über die Disziplin hinaus leisten. Exemplarisch zu verweisen ist etwa auf die ersten beiden stark epistemologisch ausgerichteten Abschnitte des Beitrags von Annika Rockenberger & Per Röcken, sowie auf die Auseinandersetzung mit interpretationstheoretischen und -kritischen Forschungsbeiträgen strukturalistischer und hermeneutischer Theorietradition wie auch der jüngeren Ausrichtung das analytischen Literaturwissenschaft im Beitrag von Jörg Schönert. [zurück]

[2] Karl R. Popper, Über die sogenannten Quellen der Erkenntnis [1979], in: ders., Auf der Suche nach einer besseren Welt. Vorträge und Aufsätze aus dreißig Jahren, 8. Aufl., München: Piper 1995, 55-63, hier 62. [zurück]

[3] Dieser Zusammenhang ließe sich auch in umgekehrter Richtung fassen: So kann man den weiten Empiriebegriff des Bandes auch als Folge der inklusiven Axiomatik der Herausgeber verstehen. [zurück]

[4] Vgl. dazu etwa die klare Abgrenzung »der« empirischen Methodik »gegenüber der traditionell-hermeneutischen Literaturwissenschaft« im Artikel von Margit Schreier, Textwirkungsforschung / Empirische Literaturwissenschaft, in: Jost Schneider (Hg.) Methodengeschichte der Germanistik, Berlin, New York: de Gruyter 2009, 721-745, hier 725. [zurück]

[5] Karl Eibl, Kritisch-rationale Literaturwissenschaft. Grundlagen zur erklärenden Literaturgeschichte, München: Wilhelm Fink 1976. Der Titel der Studie verweist auf Wilhelm Diltheys berühmtes Diktum, das auch Norbert Groeben in seinem Beitrag »Was kann/soll ›Empirisierung (in) der Literaturwissenschaft‹ heißen?« zitiert: »‹Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir.‹ Das ist die Position des Dualismus, die in Abhängigkeit von den Gegenstandsunterschieden auch eine Strukturdivergenz auf Methodenebene postuliert.« (48) [zurück]

[6] Vgl. das von Katja Mellmann erstellte vollständige Verzeichnis von Karl Eibls Schriften; URL: http://www.mellmann.org/karleibl.htm (20.12.2014). [zurück]

[7] Dies zeigt nicht zuletzt die jüngere Debatte um eine mögliche ›Rephilologisierung‹ der germanistischen Literaturwissenschaft. Siehe dazu exemplarisch Walter Erhart (Hg.), Grenzen der Germanistik. Rephilologisierung oder Erweiterung? Stuttgart, Weimar: Metzler 2004 sowie das Themenheft »Turn, Turn, Turn? Oder: Braucht die Germanistik eine germanistische Wende? Eine Rundfrage zum Jubiläum der LiLi« der Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 172 (2013). [zurück]

[8] Siehe Harald Fricke, Textanalyse und Textinterpretation. Erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Grundlagen, in: Thomas Anz (Hg.), Handbuch Literaturwissenschaft, Stuttgart, Weimar: Metzler 2007, Bd. 2, 41-54, hier 51 f. [zurück]

[9] Ihren Niederschlag finden diese in der Sequenz der Untersuchungsschritte »Explikation der Problemstellung (1) – Theoretische Modellierung (2) – Entwicklung der Erhebungsinstrumente (3) – Untersuchungsplanung und -durchführung (4) – Datenaufbereitung und -auswertung (5) – Diskussion der Ergebnisse (6)« (48). [zurück]

[10] Karl Popper, Logik der Forschung [1934], 8., weiter verb. und verm. Aufl., Tübingen: Mohr 1984, 13 (Hervorh. im Orig.); zitiert nach dem Beitrag von Cornelis Menke, 77. [zurück]

[11] Unter primärer Empirie wird dabei die materiell-mediale Überlieferungsbasis des zu edierenden Textes verstanden (vgl. 95); sekundäre Empirie meint entsprechend »die medial spezifisch verfasste editorische Datenpräsentation als von den editionsphilologisch Handelnden hergestelltes, komplexes multimodales Artefakt« (95). [zurück]

[12] Titzmann bewertet die Bezeichnung als unglücklich gewählt und anachronistisch, handle es sich doch bei ›Geist‹ um ein »quasi-hegelianisches, metaphysisches Konzept, das in unserer Kultur keinen Sinn mehr ergibt« (149, Anm. 3). [zurück]

[13] Die Empirisierung der Hermeneutik als einer zentralen und über einen langen Zeitraum erprobten literaturwissenschaftlichen Methode der professionellen Textlektüre und Deutung ist für Müller auch andernorts ein Anliegen, etwa mit Blick auf den interdisziplinär und international ausgerichteten Forschungsbereich der Kognitiven Poetik, auf den auch der Beitrag von Sophia Wege im vorliegenden Band fokussiert (siehe Abschnitt 9); vgl. Harald Fricke/Ralph Müller, Cognitive Poetics Meets Hermeneutics. Some considerations about the German reception of Cognitive poetics, Mythos Magazin 6 (2010), URL: http://www.mythos-magazin.de/erklaerendehermeneutik/hf-rm_cognitivepoetics.pdf (20.12.2014). [zurück]

[14] Dies impliziert eine Reflexion, auf welchen methodisch-theoretischen Prämissen die Berechnungen – und Visualisierungen! – der SNA basieren um nicht den Fehler zu begehen, »fiktionale Welten mittels Techniken [zu analysieren], die auf die Analyse der realen Welt abzielen« (207). [zurück]

[15] Siehe Moritz Baßler, Die kulturpoetische Funktion und das Archiv. Eine literaturwissenschaftliche Text-Kontext-Theorie (KULI Studien und Texte zur Kulturgeschichte der deutschsprachigen Literatur Bd. 1), Tübingen: Francke 2005. [zurück]

[16] Semiotische Begriffe wie Äquivalenz und Differenz, die Baßler nach Rauen als ›operative‹ und empirisch rückzubindende Beschreibungsbegriffe versteht (vgl. 251) und »leeren Abstraktionen« (siehe Baßler, Die kulturpoetische Funktion, 43; zitiert nach Rauen, 251) wie dem Begriffs des ›Systems‹ gegenüberstellt, stehen dabei als semiotische Begriffe ironischerweise in engem Zusammenhang mit Termini wie ›System‹, ›Struktur‹, ›Code‹, etc. Ich will an dieser Stelle noch einmal an Poppers Warnung vor »verbalen Problemen« erinnern: Eine Meta- und Beschreibungssprache wird als Sprache stets Unbestimmtheitsgrade aufweisen; das Vermeiden von Terminologie kann die daraus resultierenden Probleme genauso wenig endgültig lösen wie das dogmatische Definieren von Begriffen. [zurück]

[17] Auch in diesem Beitrag wird das differenzierte Verständnis von ›Empirie‹ expliziert und von einer reduktionistischen Begriffsverwendung abgegrenzt; so sind mit Mellmann und Willand »auch die durch Textanalysen zutage geförderten Strukturähnlichkeiten zwischen Texten und Kon-Texten […] eine Form der Empirie« (280), die in Ermangelung expliziter Rezeptionszeugnisse empirisch gestützte Aussagen über historische Textbedeutungen ermöglicht. [zurück]

[18] Zur popularisierten ›großen Erneuerungsgeste‹ jüngerer Literaturgeschichtsschreibung siehe exemplarisch Martin Huber, Im Tigersprung. Zu David Wellberys Neue Geschichte der Deutschen Literatur, Literaturkritik.de 7 (2008), URL: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12077 (20.12.2014). [zurück]

[19] Vgl. Wilhelm Voßkamp, Gattungen als literarisch-soziale Institutionen. Zu Problemen sozial- und funktionsgeschichtlich orientierter Gattungstheorie und -historie, in: Walter Hinck (Hg.), Textsortenlehre, Gattungsgeschichte, Heidelberg: Quelle & Meyer, 27-44, hier 30. [zurück]

[20] Schreier hebt dabei eingangs hervor, dass auch innerhalb der qualitativen Sozialforschung ein breiter Empiriebegriff vorliegt, der mit empirischer Forschung nicht nur das Ziel der »Erklärung und Hypothesenprüfung« verbinde, sondern auch »Exploration, Beschreibung […] oder die Generierung von Theorien« (355). [zurück]

[21] So importiert sie »empirisch-experimentelles wie erfahrungswissenschaftliches Wissen über Welt- und Sprachwahrnehmung aus den Kognitions- und Neurowissenschaften in die Literaturwissenschaft, um Fragen zum Verhältnis von Literatur und Kognition – ihrem übergeordneten Gegenstandsbereich – zu beantworten.« (396) [zurück]

[22] Vgl. Karl R. Popper, Über die sogenannten Quellen der Erkenntnis, 61. [zurück]

2015-05-11

JLTonline ISSN 1862-8990

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How to cite this item:

Natalia Igl, Zur Empirie literaturwissenschaftlichen Arbeitens – Oder: weg von zu engen Begriffen, hin zu Vielfalt und Spezifika einer Literaturwissenschaft als Erfahrungswissenschaft. (Review of: Philip Ajouri/Katja Mellmann/Christoph Rauen (Hg.), Empirie in der Literaturwissenschaft, (Poetogenesis – Studien zur empirischen Anthropologie der Literatur, Bd. 8) Münster: Mentis 2013.)

In: JLTonline (11.05.2015)

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